Über das Projekt

Projektnummer: 2016-1-DE02-KA204-003297
Laufzeit: 01.09.2016 – 31.08.2018
Förderprogramm: Erasmus+ KA204 – Strategische Partnerschaften für die Erwachsenenbildung

Freiwilliges Engagement hat einen wichtigen Platz in der Gesellschaft und in der Wirtschaft. In den jüngsten Krisen, mit denen Europa konfrontiert ist, spielen Freiwillige eine zentrale Rolle, wenn kritische Lücken durch politische Schwäche und Einschränkungen bei Finanzen, Hilfe und Kürzungen bei sozialen und öffentlichen Dienstleistungen für gefährdete Menschen entstehen. Sie springen ein und bieten Menschen in Not die notwendigen sozialen und öffentlichen Dienste und Hilfen an, unterstützen gestrandete Flüchtlinge, helfen bei Rettungs- und Katastropheneinsätzen und engagieren sich in vielen Bereichen der Gemeinwesenarbeit. Freiwilligenarbeit ist daher ein wesentlicher Akt der Staatsbürgerschaft; sie leistet einen wichtigen Beitrag zum Aufbau einer starken Gesellschaft mit starkem Zusammenhalt, zur Bekämpfung der sozialen Ausgrenzung und zur Erbringung sozialer und öffentlicher Dienstleistungen.

Das Problem ist, dass die meisten Freiwilligen und kleinen gemeinnützigen Organisationen (NPO), die mit Freiwilligen arbeiten, nicht im Krisen- und Projektmanagement ausgebildet sind, und für viele ist es die erste Erfahrung mit humanitärer Hilfe und sozialen Diensten. Sie übernehmen selbst Verantwortung und versuchen, sich untereinander zu koordinieren. Darüber hinaus hat die Freiwilligentätigkeit auch positive Auswirkungen auf die Freiwilligen selbst, wie z. B. soziale Anerkennung, Selbstwertgefühl, das Kennenlernen neuer Menschen und der Erwerb von Know-how, Fachwissen und neuen Fähigkeiten. Da viele dieser Fähigkeiten und Arbeitserfahrungen nicht nur für die Freiwilligentätigkeit, sondern auch für die bezahlte Arbeit nützlich sind (z. B. Fähigkeiten wie Zeit- oder Projektmanagement, Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit usw.), kann bürgerschaftliches Engagement als eine wichtige und leistungsstarke Quelle informellen Lernens betrachtet werden, die nicht nur einen potenziellen Weg in die aktive Bürgerschaft, sondern auch in eine verbesserte Beschäftigungsfähigkeit darstellt, da sie kostenlose Schulungen, Karriereförderung und arbeitsbezogene Referenzen bietet.

In der Regel werden diese Fähigkeiten jedoch nur zufällig, gelegentlich oder indirekt erworben, da die meisten Schulungen für Freiwillige nur auf die spezifischen Ziele des Freiwilligeneinsatzes ausgerichtet sind und daher in der Regel sehr spezifisch sind. Was fehlt, sind allgemeinere Schulungen zur Entwicklung von Fähigkeiten, um die Freiwilligentätigkeit professioneller und effizienter zu gestalten. Dies ist auch ein Problem, mit dem viele NROs konfrontiert sind: Aufgrund der Finanzkrise erhalten die meisten NROs noch weniger Geld als zuvor, obwohl ihre Dienste noch mehr gebraucht werden und ihr (wirtschaftlicher) Wert anerkannt ist. Aus diesem Grund müssen soziale Organisationen und Institutionen professioneller, effizienter und effektiver arbeiten, um in diesen Bereichen weiterhin einen Mehrwert zu schaffen, denn die Ressourcen sind knapp und die Aufgaben sind viel komplexer und anspruchsvoller.

Vor diesem Hintergrund hat der deutsche Partner GLL das Schulungskonzept „Mit Kompetenz im Ehrenamt“ speziell für Freiwillige und Koordinatoren von Freiwilligen entwickelt. Das Programm zielt darauf ab, berufliche Fähigkeiten und Kompetenzen, etwa im Bereich des Team- oder Projektmanagements, zu fördern. Obwohl diese Fähigkeiten in erster Linie dazu beitragen sollen, die Freiwilligenarbeit wirtschaftlicher und effizienter zu gestalten, profitieren die Schulungsteilnehmer auch in Bezug auf die Entwicklung wichtiger Kompetenzen für die Beschäftigungsfähigkeit. Dieses ProVol-Programm wurde im Vereinigten Königreich, in Rumänien und in der Tschechischen Republik mit verschiedenen Zielgruppen erfolgreich erprobt und in einer ersten Version zu einem „europäischen Format“ weiterentwickelt. Die ehemaligen Partner aus Deutschland und der Tschechischen Republik wollen dieses Projekt weiterführen und haben eine neue Partnerschaft mit bekannten und erfahrenen Partnerorganisationen in ihren Nachbarländern Österreich und Slowakei geschlossen.

ProVol Crossborder hatte 4 Hauptziele:

  1. das europäische Format des Trainingsprogramms „Professional Volunteering“ in den mitteleuropäischen Nachbarländern zu verbreiten, es zu verbessern und europaweit zu verbreiten.
  2. andere „Grenzen“ zu überschreiten: Menschen mit Lern- oder geistigen Behinderungen sowie Migranten und Flüchtlinge mit unzureichenden Zweitsprachenkenntnissen engagieren sich in der Regel nicht in der Freiwilligenarbeit und verpassen daher die Möglichkeiten, die die Freiwilligenarbeit bietet. Um dies zu ändern, werden die Partner eine „leicht verständliche“ Version unseres Trainings entwickeln und testen, um die Freiwilligenquote dieser benachteiligten Zielgruppen zu erhöhen und sie in die Lage zu versetzen, aktivere Bürger in der Gemeinschaft, in der sie leben, zu werden.
  3. Aufbau eines professionellen ProVol-Netzwerks/Konsortiums und eines ProVol-„Franchise“-Systems, um über die Projektfinanzierung hinaus ein qualitativ hochwertiges Programm zur Schulung von Freiwilligen in ganz Europa anbieten zu können.
  4. die Verbesserung der grenzüberschreitenden Freiwilligenarbeit zwischen den vier teilnehmenden Nachbarländern und gemeinsame Freiwilligenprojekte.

 

Außerdem wollen die Partner die Freiwilligenarbeit in ihren jeweiligen Ländern stärken, indem sie Freiwillige und Freiwilligenkoordinatoren durch professionelle Schulungen qualifizieren, und ihre gemeinnützigen Organisationen werden von effizient arbeitenden Mitarbeitern und Freiwilligen profitieren. So wird der Mangel an Ressourcen durch die Steigerung der Effektivität behoben. Auch der individuelle Nutzen für die ProVol-Teilnehmer ist von entscheidender Bedeutung: Sie erwerben wertvolle Fähigkeiten und Kenntnisse, verbessern ihre Beschäftigungsfähigkeit und werden zu aktiven Bürgern.

Ergebnisse des Projekts

Zu diesem Zweck wurden die folgenden Aktivitäten durchgeführt:

    • eine europäische Version des Schulungshandbuchs in Englisch, Deutsch, Tschechisch und Slowakisch
    • eine ProVol-Schulung in „leichter Sprache“ in Englisch, Deutsch, Tschechisch und Slowakisch
    • 4 x Multiplikatorenschulungen (eine in jedem Land)
    • 5 Train-the-Trainer-Schulungen (eine gemeinsame internationale Schulung, eine in Österreich und der Slowakei und eine Schulung in leichter Sprache in DE und CZ)
    • Verbreitungsaktivitäten (z. B. Workshop auf einer Volonteurope-Konferenz, verschiedene Workshops auf regionaler und nationaler Ebene, Website mit offenen Ressourcen, Verteilung von gedruckten Handbüchern, Beratung verschiedener NRO usw.)

Zu den Ergebnissen

Bilder

Über die Partnerschaft

„ProVol Crossborder“ war ein transnationales Projekt zwischen Deutschland, der Tschechischen Republik, der Slowakei und Österreich und wurde durch das Erasmus+ Programm der EU gefördert.

Gemeinsam leben & lernen in Europa e.V. 

Leopoldstraße 9
D- 94032 Passau
+49-851-2132740
info(at)gemeinsam-in-europa.de
https://gemeinsam-in-europa.de/

Dobrovolnické centrum

Prokopa Diviše 1605/5
400 01 Ústí nad Labem
Czech Republic
+420 606 512 905
https://www.dcul.cz/

Centrum dobrovoľníctva
Komenského 21, 97401 Banská Bystrica
(+421) 0902 138 946
cd(at)centrumdobrovolnictva.sk

https://www.centrumdobrovolnictva.sk/

EB Projektmanagement GmbH

Tiroler Str. 6/2
9500 Villach, Österreich
+43 676 317 61 01
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www.eb-projektmanagement.at